Rohstoffsicherung und Feuerfest-Recyclingmaßnahmen.Feuerfest-Hersteller erwarten sichere Rahmenbedingungen in der Raumordnung

Höhr-Grenzhausen, 29. September 2021

Die Feuerfest-Hersteller erwarten, dass im Zuge steigenden Wachstums und einer langfristig hohen Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen auch zukünftig eine zuverlässige Versorgung mit heimischen Rohstoffen über die Raumordnung sichergestellt werde. Deutschland habe ausreichende Rohstoffvorkommen zur Deckung des Bedarfs, dennoch treten bereits regionale Versorgungsengpässe auf, erklärte Thomas Kaczmarek, Geschäftsführer des Deutsche Feuerfest-Industrie e.V. am Rande des ICR-Kongresses in Aachen mit über 450 Teilnehmern.

Ohne entsprechendes Gegensteuern werde es zu einer Ausweitung der Problematik mit massiven, negativen Auswirkungen auf den jeweiligen Produktionsstandort kommen. Die Mehrbelastung der Umwelt durch Transporte, zusätzliche Abhängigkeiten sowie erhebliche Kostensteigerungen müssen verhindert werden. Das Recycling von Feuerfest-Produkten hat eine deutlich wachsende Entwicklung. „Das ist ein gutes Zeichen,“ unterstreicht Kaczmarek. Es zeige auch Verantwortung und Engagement der mittelständischen Unternehmen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.

Das Recycling von Feuerfest-Produkten hat eine deutlich wachsende Entwicklung. „Das ist ein gutes Zeichen,“ unterstreicht Kaczmarek. Es zeige auch Verantwortung und Engagement der mittelständischen Unternehmen im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Dennoch könne unter Ausschöpfung aller Recycling-Möglichkeiten der zukünftige Bedarf an Rohstoffen für die Feuerfest-Produktion bei Weitem nicht gedeckt werden. „Ohne feuerfeste Produkte finden Herstellprozesse mit Temperaturen weit über 1.000 Grad, wie bei der Herstellung von Stahl, Glas oder Zement nicht mehr statt.“

Gemeinsam mit dem Bundesverband Baustoffe und weiteren Verbänden habe man Bundesregierung und zuständige Landesministerien angeschrieben. Die Raumordnung ist der Schlüssel, um eine Versorgung mit heimischen Rohstoffen und den Schutz von Natur und Landschaft miteinander zu vereinbaren.

Aus Sicht der Branchenverbände muss dafür die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen dringend möglich bleiben werden. Die Raumordnung kann dann mögliche Nutzungskonflikte durch eine verstärkte Einbeziehung der zeitlichen und räumlichen Dimensionen reduzieren.

Inzwischen hat Dr. Markus Kerber, der für Raumordnung zuständigen Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat auf das Ersuchen reagiert und erklärt, dass die Rohstoffsicherung auch ein Kernanliegen der Politik sei, um auch künftig heimischen Rohstoff unter Wahrung ökologischer und naturschutzrechtlicher Belange abzubauen.

Die Landesministerien bleiben aufgefordert, „den Dreiklang von Arbeitsplatzsicherheit, heimischem Rohstoffbedarf und Naturerhaltung im Blick zu behalten“, so Dr. Kerber. Noch vor Ende 2021 soll sich eine Arbeitsgruppe des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung im Auftrag der Wirtschaftsministerkonferenz mit einer deutschlandweiten Bestandsaufnahme der vorhandenen Vorkommen befassen.

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