dffi header 1
dffi header 1

Deutsche
Feuerfest-Industrie e.V.

logo weiß 02624 94 33-100

logo weiß E-Mail

logo weiß Rheinstr. 58
56203 Höhr-Grenzhausen

dffi header 1

Aus der Tradition für die Zukunft: Aus- und Weiterbildung bei Feuerfest

Höhr-Grenzhausen, 31. Mai 2021

Das Europäische Zentrum der Feuerfest-Industrie

In unserer Volkswirtschaft zählt das Wissen über feuerfeste Keramik zu den strategischen Schlüsselelementen. Feuerfeste Werkstoffe sind unverzichtbar bei allen industriellen Hochtemperaturprozessen z.B. für die Herstellung von Stahl, Aluminium, Kupfer, Glas, Keramik oder Zement sowie in der chemischen Industrie und der Umwelttechnologie.

„Nur mit ,Feuerfest‘ können Produktionsprozesse bei weit über 2.000 Grad durchgeführt werden“, erklärt Thomas Kaczmarek, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der Deutschen Feuerfest-Industrie. Konventionelle industrielle Prozesse enden hinsichtlich der Hochtemperaturbeanspruchung bei etwa 1.850 Grad. „Die Produkte unserer Mitgliedsunternehmen sorgen für effizientere Herstellungsprozesse im Hochtemperaturbereich – sonst gäbe es kein Glas für Impf-Ampullen, es ginge nichts mehr bei der Stahlerzeugung oder in der chemischen Industrie. Es gäbe Probleme von der Umwelttechnologie über die Herstellung von Windrädern für die Energiewende bis hin zur Verbrennung von infektiösen Klinikabfällen.“

Die deutsche Feuerfest-Branche ist die umsatzstärkste Region in Europa. Mit einer Wirtschaftskraft von ca. 1,5 Mrd. € Umsatz im Jahr und über 6.000 Beschäftigten in überwiegend mittelständisch geprägten Unternehmen ist sie eine der wichtigsten in der Welt und führend bei Produktlösungen und Fertigungstechnologien.

Die Unternehmen stellen nicht nur keramische Bauteile und Werkstoffe her, sie organisieren zudem eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und sorgen durch eine einzigartige Kräftebündelung im Westerwald für alle relevanten Ausbildungswege, die in diesem Wirtschaftszweig und darüber hinaus erforderlich sind.

Kräftebündelung im Westerwald - Bildungsangebote für die ganze Welt

Der Wirtschaftsverband Feuerfest bündelt und vertritt seit 1949 die Interessen der deutschen Hersteller. Mit seinem Sitz in Höhr-Grenzhausen werden in einer Verbändekooperation die gemeinsamen wirtschaftlichen und technischen Belange der Mitgliedsunternehmen gefördert. In der Forschungsgemeinschaft Feuerfest werden neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen, im Deutschen Institut für Feuerfest und Keramik werden weltweit die Qualität der eingesetzten Rohstoffe und der feuerfesten Werkstoffe nach internationalen Standards und Normen geprüft.

Vierter im Bunde ist das „European Centre for Refractories“ (ECREF), das sich die Weiterbildung der Mitarbeiter aus der Feuerfest-Industrie, ihrer Zulieferer und ihrer Kunden zur Kernaufgabe gemacht hat.

Dieser einzigartige Zusammenschluss der Verbände im Europäischen Feuerfest-Zentrum wird auch räumlich in einer Bürogemeinschaft im eigens errichteten ECREF-Gebäude gebündelt. Hier wird aus dem Wissen bereits erfolgter Entwicklungen, der Prüfung aktueller Werkstoffe und der Forschung zu neuen innovativen Produktionsverfahren die Zukunft der Branche mitgestaltet.

feuerfest zentrum01

So gilt das vom ECREF organisierte Internationale Feuerfest-Kolloquium (International Colloquium on Refractories, ICR®) in Europa mit 400 bis 600 Teilnehmern als jährliche Leitveranstaltung. Die Regist-rierung für dieses Event Ende September 2021 in Aachen ist gerade geöffnet worden und bietet einen Frühbucher-Rabatt von vierzig Prozent. Mehr dazu hier: http://bit.ly/ICR-2021

In Kooperation mit dem europäischen Feuerfest-Verband PRE findet zudem regelmäßig die dreitägige Seminarreihe „Refractories – Key Technology and its Applications“ zu den Schlüsseltechnologien und neuen Feuerfest-Anwendungen statt. Wechselnde Industriethemen wie Prozesstechnik oder spezifi-sche Materialkunde sowie Ausstellungsbereiche für die Zulieferindustrie ergänzen in diesem Rahmen das Seminarangebot und führen zu einer kontinuierlichen wissenschaftlichen Weiterbildung für natio-nale und internationale Gäste. Mehr dazu hier: http://seminars.ecref.eu/

Nach 2015 wird im Jahr 2023 wieder der Weltkongress UNITECR von der ECREF organisiert, der die künftige Entwicklung von industriellem Wissen und Technologien in Bezug auf feuerfeste Materialien aufzeigen wird.

Durch diese Fachkompetenz und die enge Zusammenarbeit mit den benachbarten Instituten des Bildungs- und Forschungszentrums Keramik e.V. (BFZK) wird das Wissen über feuerfeste Produkte, und deren Herstellung und Anwendung von der Berufsschule über die Techniker - und Ingenieurs-ausbildung bis hin zur Hochschulpromotion gefördert.

feuerfest zentrum02

Integrierte Ausbildungsprogramme und Weiterbildung im Berufsleben

Dieses integrierte Ausbildungssystem für Feuerfest (Integrated Refractory Education System „IRES“) ist inzwischen etabliert und begleitet die Entwicklung junger Menschen nach der Schule auf jeder Ebene der beruflichen Bildung und Qualifikation von der Ausbildung (Berufsbildende Schule in Monta-baur) bis zur Promotion (Universität Koblenz-Landau in Koblenz).

In Höhr-Grenzhausen wird ergänzend die Qualifikation zum Keramiktechniker an der staatlichen Fach-schule für Keramik und die akademische Bildung zum Bachelor of Engineering in der Fachrichtung Werkstofftechnik Glas/Keramik an der Hochschule Koblenz angeboten.

In der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Koblenz und der Universität Koblenz-Landau wird der gemeinsame Master-Studiengang Master of Ceramic Science and Engineering angeboten, in den jede der beiden Einrichtungen ihre Erfahrungen und Schwerpunkte der Feuerfest-Lehre einbringt.

Junge Menschen in der Ausbildung und gestandene Branchenkenner finden im Westerwald für ihre Belange eine kompetente Gemeinschaft, die ihr Wissen zielgruppengerecht vermittelt und somit den kontinuierlichen Wandel in Technologie, Werkstoffen, Umweltfragen oder internationalen wirtschaftlichen Zusammenhänge besser beherrschbar macht.

feuerfest zentrum03

Gute Tradition: Dialog mit den Kunden der Feuerfest-Industrie

Neben der Aus- und Weiterbildung ist der Erfahrungsaustausch mit den Feuerfest-Kunden enorm wichtig, damit die jeweiligen Produkte zu den verschiedenen Anwendungsbranchen angepasst werden kön-nen. Im April 2021 fand der Erfahrungsaustausch „Steel meets Refractory“ statt, der bereits im dritten Jahr unter der Schirmherrschaft des Rheinland-Pfälzischen Wirtschaftsministeriums zur „kleinen Tradi-tion“ geworden ist.

Dabei wurden in einer Web-Konferenz die aktuellen Entwicklungen bei der CO2-armen Stahlproduktion oder die wasserstoffbasierte Reduktion von Eisenerz vorgestellt und die Auswirkungen auf die künftigen Spezifikationen feuerfester Produkte mit 70 Teilnehmern debattiert. Die nächste Veranstaltung in dieser Reihe ist bereits am 14. September 2021 terminiert. Weitere werden folgen und auch der Ausbau dieser Dialog-Reihe in die anderen Abnehmersegmente ist vorgesehen.

PDF zum Download